Bad Hindelang-Oberjoch (dk). Die Knicks-Pflicht vor jedem Slalom- oder Riesenslalom-Tor verleiht der Ski-Disziplin „Telemark“ eine beinahe majestätische Eleganz. Im Kniefall um die Kurven schlängelten sich die ersten Telemarker bereits um 1886 in der norwegischen Provinz Telemark, wo der mit älteste Wintersport seinen Ursprung hat. Eine große Telemark-Tradition gibt es mittlerweile auch im Skigebiet Oberjoch: Seit 2004 bestreiten die besten Telemark-Athleten der Welt im Wintersportgebiet von Bad Hindelang (Allgäu) ihren Heim-Weltcup – am Samstag/Sonntag, 15./16. Februar, bereits zum neunten Mal. Rund 50 Sportler aus 13 Nationen haben zugesagt, unter ihnen Johanna Holzmann und der Bad Hindelanger Jonas Schmid, die beide für den SC Oberstdorf starten und zu den Favoriten zählen.
Veranstalter und Ausrichter sind der Allgäuer Skiverband, die Bergbahnen Hindelang-Oberjoch sowie der Skiverein Hindelang. Die Rennen finden auf den Pisten nahe der Grenzwiesbahn statt, wo es Parkmöglichkeiten gibt. Zuschauer können die Ski-Wettbewerbe vom Streckenrand live mitverfolgen. Der Zutritt zum Rennhang ist kostenlos, eine Voranmeldung ist nicht notwendig.Sowohl am Samstag als auch am Samstag wird im Skigebiet Oberjoch ein Parallel-Sprint gefahren – die Königsdisziplin der Skisport-Mehrkämpfer. Die Qualifikationsläufe starten jeweils um 9.30 Uhr. Ab 12 Uhr findet das Finale der 32 besten Männer und 16 besten Frauen statt. „Zu dem rasanten Lauf durch die Torflaggen müssen die weiblichen und männlichen Telemarker einen Sprung bewältigen, durch einen 360er-Kreisel fahren und anschließend ins Ziel skaten – hier geht es oft extrem spannend zu“, sagt der Telemark-Chef des Deutschen Skiverbandes, Christian Leicht.Die Sieger beider Wettkampftage werden am Sonntag unmittelbar nach dem zweiten Finallauf im Parallel-Sprint im Zielbereich geehrt.
Über das Telemarken
Überlieferungen zufolge war der norwegische Skifahrer Sondre Norheim (1825-1897) der erste Wintersportler, der bei einem Ski-Wettbewerb vor den Bergen in die Knie ging. Der erste Telemark-Knicks wird auf 1886 datiert und in die im Süden Norwegens gelegene Provinz „Telemark“ verortet.
Beim Telemark-Stil geht der Skifahrer vor dem Schwung mit dem kurveninneren Ski ins Knie, indem er die Ferse des hinteren Fußes hochhebt und den Talski nach vorn schiebt. Um die Kurve geht es klassisch in einer runden Bewegung, ehe der Telemarker vor der nächsten Kurve den anderen Ski belastet. Das Anheben der Fersen ist möglich, weil beim ausschließlich die Spitzen der Skischuhe durch die Bindung fixiert sind – vergleichbar mit dem Ski-Langlauf und Skispringen.
Die konsequente Weiterentwicklung insbesondere der Bindungstechnik sowie der Fahrtechnik führten dazu, dass der klassische Telemarkstil auf Skipisten für lange Zeit in Vergessenheit geriet und der Knicks nur noch beim Ski-Langlauf und im Skisprung zu sehen war, wo die Telemark-Landung von Wertungsrichtern mit Höchstpunktzahlen honoriert wird.
Inzwischen sind die Telemarker mit ihren bunten Outfits und modernen Skiern auch auf öffentlichen Skipisten wieder häufiger zu sehen. Für ungläubiges Staunen sorgen sie jedoch nach wie vor.
Pressetext:
Denkinger Kommunikation
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