Ham­mer­schmieden im All­gäu

echtes Handwerk

Es ist faszinierend und fesselnd zugleich, wenn der schwere, hölzerne Hammer auf das Metallstück heruntersaust, angetrieben von einem raffinierten Mechanismus, den das sprudelnde Wasser vor der Schmiede in Bewegung setzt. Jeder Schlag formt das Material etwas mehr und schon nach wenigen Schlägen ist erkennbar, dass daraus der Boden einer eisernen Pfanne entsteht. Die mystische Schmiede mit den rußverschmierten Steinen, den dunklen Holzbalken und dem urigen, großen Schmiedehammer – Ihr fühlt Euch zurückversetzt in frühere Zeiten, denn auch damals schon wurde so Metall bearbeitet.

Die Hammerschmieden in Bad Hindelang sind die ältesten Gewerbebetriebe des Ostrachtals und wohl auch die ältesten Hammerschmieden Deutschlands. Ihr Ursprung geht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Damals wurde das in den Hintersteiner Erzbergwerken gewonnene Erz in der Eisenschmelze am Ostrachknie verhüttet und in den Schmieden zu Waffen verarbeitet. Drei Schmieden sind auch heute noch in Bad Oberdorf in Betrieb. Die Wasserkraft setzt die schweren Hämmer, Schleifsteine und Blasebälge in Bewegung. Die drei 500 Jahre alten Schmieden sind an einem eigens geschaffenen Triebwerkkanal der Ostrach zu finden. Zu erkennen sind sie an dem großen Wasserrad an ihrer Außenseite.

Metall­pro­dukte direkt aus der Schm­iede

Die heutige Produktpalette der Bad Oberdorfer Schmiede umfasst heute natürlich keine Waffen mehr (es sei denn zu Zierzwecken). Heute werden Pfannen, Schaufeln sowie land- und forstwirtschaftliche Werkzeuge in den Hammerschmieden hergestellt, die aufgrund ihrer Top-Qualität sehr beliebt sind und das nicht nur bei unseren Bürgern: Wer ein einzigartiges Andenken an seinen Allgäu-Urlaub mit nach Hause nehmen möchte, findet dort das Richtige. 

Und das Tolle ist, man kann selbst Vorort dabei sein, denn unsere Schmiede lassen sich gerne bei der täglichen Arbeit über die Schulter schauen.

Geschichte des Hammer­schmiedens

immer noch lebendig

16 . Jhd

Die Grafen von Montfort bekamen die Bergwerksregalien verliehen und eröffneten im Hintersteiner Tal Erzbergwerke, deren Ergebnisse in den Eisenschmelzen am Ostrachknie verhüttet wurden.

fanden sich die Fugger aufgrund der Pferdezucht, aber auch wegen des Abbaus von Eisenerz und der Eisenverarbeitung in Bad Hindelang ein. Daher führt auch die europäische Fuggerstraße durch den Ort.

6980

Spieße ließen die Fugger in den ortsansässigen Hammerschmieden für Kaiser Karl V. anfertigen.

17 . Jhd

Als die Waffen nicht mehr benötigt wurden, wurden in den Hammer- und Nagelschmieden neue Produkte angefertigt.

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